ULRIKE UND JOSEF BERGER, Ach/FELDKIRCHEN.
Der Weg zu Ulrike und Josef Berger führt uns über die Donau, rechts und links gesäumt von Maisfeldern, bis Ach in Feldkirchen an der Donau. Wir sind hier im sogenannten Eferdinger Becken nördlich der Donau. "Bei uns am Betrieb gibt's keine Geheimnisse " - mit einem freundlichen Lächeln begrüßt uns Ulli und bittet zum Interview in die Küche. Neben dem Esstisch stehen ein Stubenwagen und ein Kindersessel. Beides steht immer für die beiden Enkel (1 Monat und 2 Jahre) bereit, kommen diese doch beinahe täglich zu Besuch. Das Haus des ältesten von zwei Söhnen, Martin (34,) steht nur einen Steinwurf vom Hof entfernt. Hier lebte er mit seiner Frau und den beiden Kindern. Der jüngere Sohn von Ulli und Josef heißt Thomas (28). Er lebt zusammen mit seiner Freundin im 1. Stock des großen Bauernhauses und arbeitet als Konstrukteur in der Planung und Umsetzung von Kleinwasserkraftwerken. Später wird Thomas den Hof weiter führen.
Der Bauernhof in Ach wurde von Josefs Vater 1968 gekauft und als bunter Betrieb mit Kühen, Schweinen, Hühnern und Katzen geführt, bis man sich dann auf Zucht- und Mastschweine spezialisierte. Vor ca. 20 Jahren haben in der Gegend viele kleinere Betriebe aufgehört, Landwirtschaft zu betreiben, da haben die Bergers die Gelegenheit beim Schopf gepackt und Ackerflächen gepachtet, sodass heute insgesamt 68 ha Ackerland bewirtschaftet werden können. Wie in der Region üblich wird auch hier am Betrieb viel Saatmais für die Saatbau in aufwändiger Handarbeit erzeugt, außerdem wachsen Zuckerrüben, Weizen und Körnermais auf den Feldern. Wie kam dann aber der Ölkürbis dazu? Dazu gibt es folgende Geschichte: 2011 erweckte ein Inserat in der Landwirtschaftkammerzeitung -Ein Innviertler Unternehmen namens pramoleum sucht Vertragspartner für die Ölkürbisproduktion" - das Interesse der Familie Berger. „Durch die Annonce bin ich wieder auf den Namen von Erich Bangerl gestoßen. Wir haben telefoniert und er hat mich überzeugt, die Sache mit dem Ölkürbis zu probieren. Das hat in der Umsetzung im 1. Jahr gut geklappt und so sind wir dabei geblieben“ so Josef. Erich und Josef, so stellte sich heraus, kannten sich schon von früher. Der Ölkürbis war Ulli und Josef von ihren zahlreichen Ausflügen in die Steiermark schon bekannt und so „trauten“ sie sich mit vorerst 3 ha drüber. Die Anbaufläche für Ölkürbis ist mittlerweile auf gut 10 ha gestiegen - die Zufriedenheit mit der gesamten Abwicklung was Ernte, Aufbereitung und Ertrag anbelangt, hat dazu veranlasst, obwohl auch hier das Hochwasser im Jahr 2013 einiges an Fläche unter Wasser gesetzt hatte.
Die Freizeit wird zum Reisen genutzt. Mehrmals im Jahr nimmt sich das Ehepaar Berger vor allem für kurze Urlaube Zeit - beliebtes Reiseziel ist dabei die Steiermark. Außerdem widmet sich Ulli gern der Familie und dem Hausgarten, während Josef in zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen tätig ist - zum Beispiel als Stellvertretender Obmann bei der Saatbau, als Obmann bei der Rodegemeinschaft oder im Vorstand bei der EZG Donautal.
Kürbiskernöl und Kürbiskerne sind in der Küche von Ulli nicht mehr wegzudenken. Beinahe jeder Salat wir mit Kürbiskernöl mariniert und gerne auch mit gerösteten Kürbiskernen garniert. Natürlich darf auch auf einem sauren Rindfleisch und bei der Essigwurst das grüne Gold nicht fehlen, ein Schnitzerl wird am liebsten mit Kürbiskernparnier gebacken. Beim letzten Erntedankfest hat ein grüner Kürbiskuchen für Staunen gesorgt. Pramoleum Küribskerne gibt es beim Stumpfl (Hausname) also Wort wörtlich vom Feld bis auf den Teller! Mahlzeit!