„Alois Selker ganz persönlich: Darf man sich diese Fragen überhaupt stellen?“

Kaum zu glauben – mein letztes „Alois Selker ganz persönlich“ ist ein halbes Jahr her...und viele von euch denken wahrscheinlich grad dasselbe wie ich – wo ist nur die Zeit hin? Und was hat sie uns gebracht? Vieles davon ist schwer greifbar, auch weil wir es kaum beeinflussen können und vieles wirft Fragen auf, die auch mich in der einen oder anderen ruhigeren Minute beschäftigen…

 Und gleich vorweg – ich wird’s nicht schaffen, alles was mich beschäftigt, immer zu Papier zu bringen. Aber manche Fragen möchte ich mit euch teilen und würde mich auch freuen, wenn ihr mir eure Ansichten und Gedanken dazu schreibt. Wir leben in einer Zeit, wo sich von heute auf morgen (fast) alles ändern kann ☹ …wo Grundfeste auf einmal komplett im Umbruch sind und auch ich ab und an das Gefühl habe, mich auf absolutem Neuland zu bewegen.

Was ich damit meine? Im ersten halben Jahr der Pandemie – vor zwei Jahren – haben wir Landwirte uns im Aufschwung geglaubt, was den Stellenwert der Regionalität bei Lebensmitteln betrifft und auch beim Kauf- und Werteverhalten (mehr dazu in meinem Blog vom August 2020: Über Regionalität)

Und nun sehen wir uns quasi einem Gegentrend gegenüber, ausgelöst durch Inflation und Preissteigerungen. Die derzeitige wirtschaftliche Situation zwingt einen Teil der Bevölkerung wieder sehr stark auf den Preis zu schauen bzw. schauen zu müssen. Für uns alle keine leichte Gratwanderung zwischen Wertschöpfung und Wertschätzung – und sicher nichts, was ich durch meine Zeilen mal eben so ändern kann.

Was aber für mich immer wieder und noch immer ein Thema ist, und was ich persönlich auch komplett falsch finde: dass landwirtschaftliche Urprodukte ein Teil der Spekulationswelt (geworden) sind. Die Preisschwankungen - in beide Richtungen - ausgelöst durch die Möglichkeit der Spekulation, nehmen uns Planungssicherheit und kosten uns mittelfristig Geld. Ich würde mir wünschen, dass es bei Urprodukten keine Spekulationsmöglichkeiten gibt.

Und eine letzte Frage, die mich in diesem Zusammenhang auch beschäftigt: Ist die Teuerung überhaupt real? Oder auch ein Auslöser vieler unterschiedlicher Spekulationen in Dimensionen, die wir nicht mehr abschätzen können? Warum wird der Strom teurer, obwohl wir in vielen Stromprodukten bereits „grünen Strom“ drinnen haben? Der hauptsächlich aus Wind- und Wasserkraft der Region kommt?

Eine von vielen Fragen, auf die ich noch keine Antwort gefunden habe…und was beschäftigt euch gerade?

Ich freu mich auf eure Gedanken, Fragen, Ideen – denn wer mich kennt, der weiß: Ich glaub fest an „durch’s Reden kommen die Leut z’sam“. Genau auf diese Art sind wir von pramoleum nämlich vor mittlerweile 12 Jahren zusammen-gekommen und zusammen-gewachsen. Und das ist – egal wie die Zeiten sonst so sind – einfach nur schön 😊. Und dafür bin ich jeden Tag dankbar.

 

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